Terpenes
Cannabis hat Aromen die beruhigend auf Körper und Geist wirken. Egal ob es ein süßer fruchtiger Geschmack von Pineapple Trainwreck ist oder der saure Geruch von Sour Diesel.
Terpenes sind die Geruchs- und Geschmacksstoffe im Cannabis. Terpenes werden aus den selben Drüsen wie Cannabinoide (THC, CBD) abgesondert. Sie sind die durchdringenden Öle welche dem Cannabis die unverwechselbaren Gerüche verleihen. Die medizinische Forschung von Cannabis hat sich so stark auf die Erforschung von Cannabinoiden fokussiert, dass wir momentan noch nicht viel über die Aromakomponenten wissen. Wir wissen allerdings genug um zu erkennen das Terpenes die nächste Errungenschaft im medizinischen Bereich von Cannabis sein werden.
Nicht anders als andere stark riechende Pflanzen und Blüten, ist die Entwicklung der Terpenes beim Cannabis für das Überleben der Pflanze zuständig: um Räuber fernzuhalten und Bestäuber anzulocken. Es gibt viele Faktoren die die Entwicklung von Terpenes beeinflussen, einschließlich Klima, Wetter, Alter, Reifung, Nährstoffe, die Art der Erde und auch die Tageszeit.
Über 100 unterschiedliche Terpenes wurden in der Cannabispflanze identifiziert, und jede Cannabissorte tendiert zu einer einzigartigen Zusammensetzung der Terpenes. In anderen Worten, eine Cannabissorte wie z.B. Cheese und dessen Nachkommen werden einen erkennbaren käsigen Geruch haben und die Nachkommen von Blueberry werden auch den Geruch von Beeren erben.
Die große Vielfalt von Cannabisgeschmäckern ist beeindruckend genug, aber die wohl am meisten faszinierte Charaktereigenschaft der Terpenes ist es mit anderen Komponenten der Pflanze, wie z.B Cannabinoiden, zu interagieren. In den vergangenen Jahrzehnten, wurden die meisten Cannabissorten dazu gezüchtet, einen hohen THC-Gehalt zu bekommen, dadurch sind andere Cannabinoide wie CBD, CBC und CBN auf ein Minimum gesunken. Der Einklang zwischen Terpenes und Cannabinoiden hat eine wissenschaftliche Basis in unseren Körpern, das Endocannabinoidsystem. THC verbindet hauptsächlich Rezeptoren in unserem Gehirn wo der psychoaktive Effekt stattfindet. Terpenes binden auch diese Rezeptoren und beeinflusst ihre chemische Ausgabe. Sie beeinflussen auch wie viel THC durch deine Blut-Hirn-Schranke fließt. Ihr Einfluss geht sogar soweit, dass sie Neurotransmitter wie Dopamin und Serotonin erreichen können. Sie verändern die Produktionsrate, die Geschwindigkeit und die Verfügbarkeit der Rezeptoren. Der Effekt, den dieser Mechanismus produziert, variiert von Terpene zu Terpene. Einige sind besonders zum lösen von Stress geeignet, wohingegen andere das Fokussieren und die Aktivität fördern. Myrcene, zum Beispiel, bewirkt Schläfrigkeit wohingegen Limonene die Stimmung erhebt. Es sind auch Effekte vorzufinden die kaum wahrgenommen werden, wie die Mageneingenschaften von Caryophyllene.
Die Unterschiede der verschiedenen Terpenes mögen zwar oft sehr fein sein, doch manche Terpenes können grundlegendes, vertieftes Wissen in die Gartenkunst und Kennerschaft von Cannabis bringen. Am wichtigsten jedoch ist wohl die medizinische Wirkung einiger Terpenes. Sie können zum Beispiel unsere Körperinteraktion mit therapeutischen Cannabinoiden verbessern. Cannabisanalyse-Labore untersuchen gerade die Terpenesinhalte verschiedenster Sorten, dass jeder Cannabiskonsument weiß, welche Sorte für ihn am besten wirkt. Durch ihre unglaubliche Vielfalt bringen Terpenes eine neue und intensive Forschung hervor.